7 Tipps für perfekt abgelichtete DIY-Mode

3. März 2016


In den letzten Monaten habe ich begonnen mich intensiv mit Fotografie und Foto-Styling auseinander zu setzen. Dadurch haben sich für mich ein paar Qualitätsmerkmale an guten Fotos herauskristallisiert. Denn ich finde ein schönes Foto verpasst einem handgemachten Kleidungsstück den letzten Feinschliff. Wir wollen unsere aufwändig hergestellten Stücke ja auch richtig in Szene sezten. Aus diesem Grund möchte ich ein paar eigene Tipps und Tricks mit euch teilen, sowie eine Zusammenfassung an Merkmalen, die ich an Fotos und Beiträgen anderer Bloggerinnen bewundere.

1.) Zieh das Ding an!!

Nichts ist so aussagekräftig wie ein Tragefoto. Nur dadurch wird sichtbar, ob der Schnitt gut sitzt, oder ob alle Nähte dort sind, wo sie hingehören. Vergiss Schneiderpuppen oder Kleiderbügel. Daran kannst du Schals fotografieren, aber bitte keine passgenauen Kleidungsstücke.


2.) Achte auf gute Lichtverhältnisse

Man muss keine Profiausrüstung besitzen um vernünftige Fotos zu machen. Wer mit Kompaktkameras fotografiert sollte besonders auf gute Licht- und Wetterverhältnisse achten, um eine gute Bildqualität zu erzielen. Am Besten macht man die Outfitfotos tagsüber im Freien. An leicht bewölkten Tagen kann man wunderbar mit dem indirekten Sonnenlicht arbeiten, dafür leuchten die Farben am Foto weniger stark. An Tagen mit Vollsonne muss man etwas auf die Schattenbildung achten, um diese nicht mit am Foto oder gar mitten im Gesicht zu haben.

Gleicher Hintergrund, links mit Vollsonne von vorne, rechts mit seitlicher Ausleuchtung (= kein Schatten).

3.) Verwende natürliche Hintergründe

Ich persönlich finde es immer am schönsten, wenn der Hintergrund in etwa zur Saison des Kleidungsstücks passt. Blumenwiesen für Sommerkleider, Schnee als Untergrund für kuschelig warme Strickjacken oder Laub für herbstliche Stücke.

Da ich die Outfitfotos am liebsten draußen mache, suche ich mir entweder eine hübsche Mauer oder eine Bretterwand, vor die ich mich stellen kann. Der Hintergrund sollte aber auf keinen Fall vom Motiv ablenken, ist er auch noch so "natürlich". Links diente als "Hintergrund" die Krone eines Apfelbaumes. Rechts lenkt die verschwommene Wiese nicht vom Bolero ab.

Findet sich kein hübscher Hintergrund in deiner Umgebung, dann kannst du mit einer Spiegelreflex Kamera bei offener Blende (kleine Blendenzahl) den Hintergrund verschwimmen lassen. Dies bietet dir gleichzeitig die Möglichkeit, weniger hübsche Dinge aus dem Hintergrund zu retuschieren. 

4.) Such dir einen Fotografen

Es muss ja kein professioneler Fotograf sein, sondern einfach nur ein Mensch der mit der Kamera umzugehen weiß und bereit ist, ein bisschen Zeit zu opfern um Fotos von dir zu machen. Mein Freund übernimmt diese Aufgabe dankenswerterweise immer wieder, ohne großartig zu murren. Zu zweit geht es auch viel schneller, da man sich gegenseitig Anweisungen zurufen kann. Vier Augen sehen auch Unstimmigkeiten wie umgeknickte Kragen oder falsch geknöpfte Knopfleisten schneller.

Um eine Ahnung zu haben, wie das Endprodukt aussehen sollte, ist es ganz hilfreich, wenn du deinem Fotografen VOR dem Shooting zeigst, wie Outfitfotos normalerweise auszusehen haben. Diese Orientierungshilfe erleichtert ihm oder ihr die Arbeit ungemein und verhindert, dass der Haussegen nachher gar schief hängt. 

5.) Ein Stativ ist dein Freund

Hast du keine Möglichkeit einen Menschen in deinem Umfeld für dein Vorhaben zu begeistern, organisier dir ein Stativ. Drei-Wege-Stative gibts schon ab 20 Euro und die machen das meiste problemlos mit. Wahre Minimalisten können auch Bücherstapel, wenn noch Bücher vorhanden sind, oder eine Leiter als behelfsmäßiges Stativ verwenden. 

Bei den meisten Kameras kann man einen Auslöse-Countdown einstellen. Noch praktischer sind allerdings Funk-Fernauslöser, die es schon ab ein paar Euro zu kaufen gibt.

6.)  Anonymisierung - aber richtig!

Es ist völlig okay, wenn du dein Gesicht nicht im Internet verbreiten und anonym bleiben willst. Allerdings kann man das mehr oder weniger geschmackvoll angehen. Ein Stempel oder Balken quer übers Gesicht oder die Augenpartie ist zwar wirksam bei der Unkenntlichmachung deiner Person, sieht aber alles andere als hübsch und professionell aus.

Um anonym zu bleiben reicht es, wenn die Augenpartie nicht mit am Foto ist. Mit Paint, das auf jedem Windows-Rechner vorinstalliert ist, kannst du ganz einfach mit dem Auswahl- und Zuschneidewerkzeugen den wesentlichen Teil deines Gesichts rausschnipseln, damit dich keiner mehr erkennt.


Wenn du vorher schon weißt, dass dein Gesicht auf den Fotos nicht erkennbar sein soll, kannst du auch die Bildausschnitte dementsprechend fotografieren und dir somit den Schritt mit dem Zuschneiden sparen.

7.) Bearbeite die Fotos nach

Das setzt, bei Verwendug einer Spiegelreflex, erst Mal voraus, dass du im RAW-Format fotografierst. Dadurch bleiben dir viel mehr Möglichkeiten ins Foto einzugreifen als beim JPEG-Format. Mit dem Online-Bearbeitungstool Picmonkey lassen sich die Grundeinstellungen (Helligkeit, Kontrast, Sättigung etc.) beliebig verändern, Schriftzüge einfügen oder Collagen erstellen.

Adobe Lightroom gibts mittlerweile auch als Abo-Variante, solltest du mit einer professionelleren Bearbeitungssoftware liebäugeln. Störendes im Hintergrund kannst du mit dem Stempel (Kopieren oder Reparieren) entfernen. So hab ich beispielsweise die lästigen Maulwurfshügel, die überall auf der Wiese verteilt waren, weggezaubert.


Bei der Nachbearbeitung finde ich mittlerweile einen natürlichen Stil am schönsten. So, wie der Setaufbau in echt aussah, soll er dann auch am Foto aussehen. Die Farben können mittels Sättigungs-Regler gekräftigt werden. Wird das Foto zu dunkel wiedergegeben, kann man mit dem Belichtungs-Regler etwas nachhelfen. Bei Nicest Things gibts ein nettes Tutorial für die einfachsten Handgriffe im Lightroom, das mir sehr weitergeholfen hat.

*****

Wie wichtig sind gute Outfitfotos für euch? Falls jemand noch zusätzliche Tipps und Tricks beisteuern mag, würd ich mich freuen.

Das könnte dich auch interessieren

20 Kommentare