Nadelrolle für Stricknadeln und Häkelnadeln nähen
23. Februar 2016Voriges Jahr zu Weihnachten bekam ich von meinem Freund das ultimative Stricknadelset von Knit Pro. Eine hübsche Hülle dafür habe ich euch hier schon mal gezeigt. Mit der Zeit nervte mich aber das ewige Rausrutschen der Nadeln, da sie keinen festen Halt hatten. Die Nadelspiele hatten auch keinen richtigen Platz und die Häkelnadeln hatten sowieso ihr eigenes Täschchen.
Also war es an der Zeit, ein paar Stoffreste hervorzuholen und ein neues Täschchen nach meinen Bedürfnissen zu nähen.
Um die richtige Länge zu ermitteln, holte ich erst einmal alle Strick- und Häkelutensilien hervor, die ich in der Nadelrolle unterbringen wollte. Danach begann ich mit dem Abmessen.
Ich habe insgesamt 5 Nadelspiele, 8 Häkelnadeln, 1 Rundstricknadel, 9 Paar Nadelspitzen, 7 Seile sowie Schere, Maschenmarkierer, Maschenraffer und Zopfnadeln. Das alles wollte irgendwo untergebracht werden.
Zusätzlich habe ich aus einem Stoffrest noch ein "Nadelkissen" für die Wollnadeln zugeschnitten.
Die Nadelspitzen brauchen alle unterschiedlich viel Platz, also habe ich die Paare einzeln abgemessen und die Maße vermerkt. Die Rundstricknadel hat 8 cm Breite für sich allein.
Die Häkelnadeln stecken in 2 cm breiten Öffnungen. Für Schere, Maschenraffer und Zopfstricknadeln gibt es eine 6 cm breite Öffnung.
Die Seile stecken in überlappenden Taschen, um den vorhandenen Platz optimal zu nutzen. Dahinter haben die Nadelspiele ihr Zuhause.
Eine aufgenähte Tasche bietet Platz für den ganzen Kleinkram, der sich beim Stricken mit der Zeit so ansammelt.
Nachdem alles abgemessen und die Maße vermerkt waren, rechnete ich alles für die Breite zusammen. Das sind bei mir 74 cm (+ 1 cm Nahtzugabe an beiden Seiten). Das überlappende Seiltäschen hat dann 30 x 8 cm (+ 1 cm Nahtzugabe an allen Seiten). Die Tasche für die Nadelspiele misst 14 x 17 cm (+ 1 cm Nahtzugabe an allen Seiten). Die Tasche für den Kleinkram misst 13 x 10 cm (+ 1 cm Nahtzugabe an allen Seiten).
Für diese Tasche braucht man also folgende Zuschnitte:
- 2 x stärkere Stoffstücke á 76 x 26 cm (Hintergrund und Innenfutter)
- 1 hübscher Außenstoff 76 x 26 cm
- 1 grüner Stoffstreifen 76 x 16 cm (für die komplette Länge)
- 1 grüner Stoffstreifen 32 x 10 cm (für das überlappende Seiltäschchen)
- 1 grünes Stoffstück 16 x 19 cm (für die Nadelspiele)
- 1 grünes Stoffstück 15 x 12 cm (für die Kleinkram Tasche)
- 1 6 x 6 cm Stoffquadrat (als Nadelkissen) mit Zickzackschere zuschneiden
Und so geht man vor:
- Alle Stoffteile zuschneiden.
- Das Stück für die überlappende Seiltasche hernehmen und (exkl. Nahtzugabe) in 7,5 cm Abständen mit Schneiderkreide markieren.
- Am langen, grünen Stoffstück die einzelnen Markierungen für die Absteppungen anbringen. Exkl. Nahtzugaben sind diese 5 x 1,5 cm breit, 3 x 2 cm breit und 1 x 2,5 cm breit. Gleich daran anschließend eine 8 cm breite Markierung für die Rundstricknadel. Danach folgen 7 x 2 cm breite Markierungen für die Häkelnadeln sowie eine 6 cm breite Markierung für die Schere. Nun das überlappende Täschen mit der Nahtzugabe nach innen gefaltet auf die letzte bisherige Markierung legen und weiterfahren. In 7,4 cm Abständen 3 Markierungen anbringen. Nun sollten noch 8,5 cm übrig sein. Die letzte Tasche wird nämlich mit dem Schrägband abgeschlossen.
- Die Markierungen für die Nadelspiele auf dem dafür vorgesehenen Stoffstreifen anbringen: (exkl. Nahtzugabe) mit 1 x 2, 3 x 2.5 und 1 x 3 cm breiten Abständen.
- Die Nahtzugaben für die Nadelspieltasche nach innen biegen und die Tasche unter die Seiltaschen schieben. Und zwar so, dass die Markierungslinien der Seiltaschen auf die Markierungslinien für die Nadelspiele an zwei Stellen treffen, und an diesen Stellen feststecken.
- Nun einen Stoffstreifen für das Innenfutter nach und nach mit den Taschen verbinden. Dabei werden die Außennähte für die Nadelspieltasche als erstes gearbeitet. Nun alle weiteren Absteppungen anbringen. Zu guter Letzt eine Naht zum Einhalten der Nadelspitzen im unteren Drittel anbrigen, damit sie nicht ganz runterrutschen.
- Die Tasche mit dem Reißverschluss anbringen.
- Das Nadelkissen aufnähen.
- Die restlichen Lagen mithilfe des Schrägbandes mit dem Außenstoff verbinden. Dabei an einer Seite ein Satinband mitsteppen. Das ist der Verschluss für die Nadelrolle.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Anstoß geben, eure ganz individuelle Nadelrolle zu gestalten. Vor allem für jene, die schon eine zeitlang stricken und ihr Equipment bereits vollständig haben, eine gute Organisationsmöglichkeit.
Das Material ist übrigens zu 100% von anderen Projekten übrig geblieben. So eine Nadelrolle ist also eine gute Möglichkeit, um einmal den gesamten Kurzwaren-Reste-Bestand auszudünnen.
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