Bergtour #9 - Brandstein
1. August 2015Die erste Tour in diesem Jahr, die wir zu dritt mit einem Freund machten. Wir starteten bei schönstem Wetter von der Gsollkehre in Eisenerz zur Gsollalm.
Links an der Gsollalm vorbei, weiter auf der Forststraße und später steil auf einem schmalen Weg bergauf bis zum Taferl "Frauenmauerhöhle". Dort wechselten wir nach links auf den unmarkierten Weg zur Pfaffingalm.
Der Weg ist, obwohl unmarkiert, immer leicht zu sehen und ein einer steilen Stelle sogar mit Stahlseilen versichert. Nach dem steileren Stück breitet sich wieder Almboden vor uns aus. Noch ein steiles Stück bergauf, dann sind wir beim Bärenlochsattel. Dort nach links weiter, über die Steinwiese zur Pfaffingalm.
Bei der Pfaffingalm sieht man den Brandstein zum ersten Mal in seiner vollen Pracht.
Auch auf die umliegenden Berge hat man nun schon gute Sicht.
Wir kehren nicht bei der Pfaffing ein, sonder halten uns weiter links. Über den Mitterriedel geht es zur Jagdhütte etwas oberhalb der Fobisalm. Hier gibt es einen Brunnen und wir füllen unsere Wasserflaschen auf.
Da der Brunnen etwas abseits der Strecke liegt und somit einen Umweg darstellt, gehen wir wieder (auf der anderen Seite des Bachs) zurück Richtung Pfaffingalm. Schon nach kurzer Zeit kommen wir zu einer Weggabelung und biegen links zum Brandstein ab.
Nun beginnt der Berganstieg. Bislang sind wir ja nur auf Almböden dahinspaziert. Das Gelände wird zunehmend felsiger und die Aussicht immer besser.
Nach Querung der Schotterrinne ist das Gelände endlich richtig alpin.
Wir erreichen eine Senke und beschließen hier unser Lager aufzuschlagen.
Nachdem das Zelt aufgebaut und der Biwaksack des Freundes ausgepackt sind, machen wir uns an den Gipfelanstieg.
Unser Freund mobilisiert bereits letzte Kraftreserven, aber wir schaffen es langsam zum Gipfel. Oben ist die Aussicht einfach atemberaubend.
Am Gipfel ist es extrem windig. Da unser Freund, anders als wir, nicht alle vorhandenen Kleidungsstücke mit auf den Gipfel getragen hat, beeilen wir uns mit dem Gipfelbier und machen uns danach gleich an den Abstieg.
Zurück am Zeltplatz genießen wir noch die Aussicht und den Sonnenuntergang. Danach bereiten wir das Abendessen, bestehend aus Travellunch-Päckchen, vor. Wärmt und schmeckt für Fertignahrung nicht mal so schlecht.
Kurz nach dem Schlafengehen beginnt es zu regnen. Unser Freund stellt fest, dass sein Biwaksack - entgegen Meinung des Verkäufers - nicht für geplantes Übernachten geeignet und nicht wasserdicht ist. Wir verbringen die Nacht also zu dritt in unserem Zweimannzelt.
TAG 2
Dank Ohropax verlief die Nacht einigermaßen erholsam. Gut nur, dass man nicht jede Nacht so zusammengepfercht schlafen muss.
Bei so einer Aussicht beginnt man den Tag doch gerne etwas früher. Während wir um halb 8 gemütlich unser Zelt zusammenpacken kommen bereits die ersten Wanderer auf den Brandstein. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass man von allen Richtungen ungefähr vier bis fünf Stunden dahin braucht.
Wir frühstücken noch und machen uns danach an den Abstieg.
Bis zur Fobisalm ist es noch recht steil und alpin, danach geht der Weg in einen Traktorweg über. Von er Fobisalm bis zum Leopoldsteinersee geht man, laut Taferl, 3 1/2 Stunden. Da wir ohnehin immer länger brauchen und den Tag gemütlich ausnutzen wollen, lassen wir uns Zeit. Wir jausnen noch etwas und gehen dann weiter zum steilsten Stück des Weges.
Vorm "Schuss" fürchte ich mich, seit mir mein Vater das erste Mal "schiach" vorgeredet hat. Wahnsinnig steil soll der sein, der "Schuss". Und er entpuppt sich als genau das: unglaublich steil und knie-matternd geht es bergab. Welches Auto auf dieser Straße fahren soll bleibt mir ein Rätsel.
Da die Straße etwas Platz dafür bietet, gehe ich in "Serpentinen" bergab. Ich komme mir zwar etwas lächerlich dabei vor, doch meine Knie danken es mir indem ich halbwegs schmerzfrei den Hang runterkomme.
Bei der Wildfütterung in der Hinterseeau packen wir die Kamera endgültig weg. Bis zur Seeau ist es noch ein gutes Stück, danach sind es noch 4,5 km bis zum Leopoldsteinersee.
Beim Leopoldsteinersee treffen wir dann auf die Menschenmassen die sich am Wochenende dort eben so tummeln. Wir sind, nach zwei Tagen in der Einsamkeit, alle drei völlig überfordert und versuchen möglichst schnell zum Parkplatz zu kommen. Dort gönnen wir uns noch ein Eis während wir auf meinen Vater warten, der uns dann wieder zur Gsollkehre bringt, wo unser Auto steht.
Insgesamt eine extrem lohnende Tour. Für hoch Motivierte mit mega Kondition an einem Tag bewältigbar. Für uns mit Zelt und Gepäck ein zwei Tage füllendes Progamm. Insgesamt waren es 28 km (13 km am ersten und 15 km am zweiten Tag) und ungefähr 1.200 Höhenmeter die zu bewältigen waren. Da der Brandstein mitten im Gebirge liegt sind auf jeder möglichen Route mindestens 25 km zu bewältigen.
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