Bergtour #6 - Giglachseen - Brettersee - Hochfeld
2. September 2014Die sechste Bergtour in dieser Saison führte uns nach Pichl bei Schladming. Da diese Region touristisch erschlossen ist, entschieden wir uns dafür unter der Woche hin zu fahren. Eine weise Entscheidung, wenn man die Menschenmassen bedenkt, die sich am kinderwagenfreundlichen Weg tummelten. Am Wochenende muss dort wohl die Hölle los sein.
Wir teilten die Tour, die insgesamt 13,5 km hat, auf zwei Tage auf, da wir wieder an einem See übernachten wollten. So legten wir am ersten Tag sehr gemütlich die ersten vier Kilometer und 550 Höhenmeter zurück.
Wir starteten bei der Ursprungalm, gingen an der Giglachseehütte vorbei zu den Giglachseen, wo die letzte der drei Hütten am Weg steht, die Ignaz-Mattis-Hütte. Dort zweigt der Weg ab und wir gingen am Hochwurzen Höhenweg (rot) weiter.
Etwas oberhalb der letzten Almhütten gönnten wir uns eine kurze Rast und genossen die Aussicht auf den oberen und unteren Giglachsee.
Danach ging es weiter bergauf, teilweise sogar recht steil. Der Weg war sehr felsig und teilweise auch recht nass.
Eine recht imposante Erhebung, leider gab es keinen markierten Weg hinauf.
Irgendwann erreichten wir dieses Almplateau auf dem auch einige Pferde grasten.
Ein Stück weiter erreichten wir dann unser Ziel, den Brettersee. Nach einer ausgiebigen Jause machten wir eine Runde um den See, um einen Platz für unser Zelt zu finden, der abseits des Weges liegt. Immerhin wollten wir nicht gleich von vorbeigehenden Wanderern gesehen werden.
Diesen traumhaften Ausblick hatten wir dann bei unserem Zelplatz.
Nachdem wir das Zelt aufgestellt hatten war es schon recht spät. Wir machten uns also auf den Weg zu einem etwas erhöhten Punkt, der nach Westen ausgerichtet ist. Dort wollten wir uns den Sonnenuntergang ansehen. Auf dem Weg dorthin kamen wir bei einer Schafherde vorbei. Eine Zeit lang beobachteten sie uns einfach nur, doch dann kamen alle wie auf Kommando auf uns zugestürmt.
Und ich hatte als Stadtkind tatsächlich Angst vor dieser Masse an Schafen, obwohl ich etwas abseits stand. Mein Freund, der auch die Kamera in der Hand hatte, wurde von den Schafen wirklich umzingelt. Etwa zehn Minuten standen wir also einfach nur da und warteten. Ein Schaf, vermutlich das Leitschaf, ließ sich von ihm sogar streicheln. Irgendwann wurden wir wahrscheinlich doch uninteressant für die Schafe und sie zerstreuten sich wieder.
Wir konnten also wieder weitergehen und suchten uns ein gemütliches Plätzchen für den Sonnenuntergang.
Danach kehrten wir zum Zelt zürück, kochten uns noch etwas und gingen dann schlafen.
TAG 2
Nach einer eher ungemütlichen Nacht frühstückten wir, bauten das Zelt ab und bekamen noch überraschend Besuch.
Die Schafherde war am Morgen weiter zu uns gekommen und bewegten sich nun talwärts. Das tapfere Leitschaf wagte sich ganz alleine zu uns vor und ließ sich von mir streicheln. Als es von uns nichts zu fressen bekam, ging es wieder seiner Wege.
Wir umrundeten wieder den See um wieder auf den markierten Weg zu gelangen.
Nach einem kurzen steilen Anstieg erreichten wir das Hochplateau und genossen die Aussicht.
Ein Blick zurück zur Kampspitze.
Der Berggipfel vor uns ist der Schiedeck, der allerdings nicht auf unserer Route liegt. Wir umgehen ihn links und sehen dann irgendwann das Schild, das zum Gipfel weist. 25 Minuten für den Aufstieg wären zwar nicht viel, doch wir sind nicht besonders fit und haben noch einen langen Weg vor uns.
Dafür beschließen wir den unmarkierten Weg über die steile Almwiese zum Hochfeld zu nehmen, um zumindest einen Gipfel zu erklimmen.
Wir haben jetzt ungefähr die Hälfte des Weges hinter uns. Es ist zwei Uhr nachmittags als wir nach einer etwas längeren Rast weitermarschieren. Es geht steil bergab, vorbei an einer verlassenen Alm in den Wald. Dort ist es sehr feucht und rutschig. Vier Kilometer auf einem schmalen, felsigen Waldweg liegen vor uns.
Vorbei an der Oberen Moarhofalm über eine sehr matschige Almweide. Dann geht es wieder ein Stück durch den Wald bis wir die Forststraße erreichen, die uns direkt zum Parkplatz führt.
Immer wieder queren kleine Bäche die Straße. Als wir endlich unser Auto erreichen sind wir ziemlich schlapp und hungrig.
Wir beschließen noch bei der Ursprungalm einzukehren, essen dort Tiroler Gröstel und machen uns dann auf den Heimweg.
Eine sehr schöne Tour, wenn auch das erste Stück extrem beliebt war. Grundsätzlich mögen wir Routen, bei denen nur wenige bis gar keine Leute anzutreffen sind viel lieber. Das ist auch ein Grund, warum wir immer erst relativ spät losgehen, da die meisten anderen Wanderer zeitig in der Früh losstarten. Allerdings sollte man seine körperliche Verfassung dafür genau kennen, ansonsten kann es stressig werden.
Wer Lust hat sich das Höhenprofil und die Karte anzusehen, beides ist hier zu finden.
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