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Warum Minimalismus?

12. November 2015

Lange schon hab ich dem Thema Minimalismus hier keinen Platz mehr gewidmet. Doch das soll sich nun wieder ändern. Durch den Blog Wo ist Philipp? bin ich auf die Umfrage der Minimamusen aufmerksam geworden. Sie haben ein paar interessante Fragen gestellt die ich heute beantworten möchte:

Wann hat das bei Dir angefangen, mit dem Gedanken, minimalistisch leben zu wollen? War da ein Auslöser, oder war das eher schleichend?
Ich würde sagen sehr schleichend. Zwar hab ich mich schon länger mit Entrümpeln und der Etablierung eines grüneren Lebensstils beschäftigt, doch Minimalismus hat mich durch diese Doku eher abgeschreckt. Als ich dann begann, unterschiedliche Blogs zu diesem Thema zu lesen, die natürlich alle eine unterschiedliche Herangehensweise hatten, verstand ich: Minimalismus kann sehr individuell gelebt werden.



Deine ersten Schritte, etwas zu verändern, kannst Du Dich daran erinnern, uns berichten?
Ich entrümpelte mal wieder unsere Wohnung und vor allem meinen Kleiderschrank. Doch ich versuchte auch mit weniger Kosmetikprodukten auszukommen, sehr bewusst einzukaufen (Was brauche ich? Was will ich bloß haben?).
Meine Anreize waren also eher von Platzmangel (wir leben zu zwei auf 42m²) und von dem Willen mehr Geld zu sparen, geprägt.
Minimalismus leben | Bauernhof, Landwirtschaft

Würdest Du Deine Anfangstätigkeiten auch anderen anraten, die gerade jetzt erstmals das Bedürfnis haben, mit weniger besser zu leben?
Aussortieren ist ein wichtiger Bestandteil und gleichzeitig auch eine Bestandsaufnahme. Setzt man sich mit den gekauften, aber (fast) unbenutzten Kram auseinander den man angesammelt hat, wird auch ersichtlich, was man wirklich braucht. Doch dabei sollte man nicht vergessen, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bedürfnisse, Lebensmodelle und Wünsche haben und sich auch dementsprechend einrichten sollten. 

Was hälst Du von diesem … jeden Tag ein Teil weniger-Ding?
Ich hab das selbst als „Advents-Spiel“ probiert. Am 1. Tag 1 Ding, am 2. Tag zwei und so weiter. Allerdings wollte ich nicht jeden Tag aussortieren müssen und an manchen Tagen überkam mich dann wieder die Lust ganz viel wegzugeben. 

Dein(e) Gefühl(e) in Zusammenhang mit #minimalismus. Beschreibe sie uns!
Ich empfinde Minimalismus als wertvolles Werkzeug, das mir hilft Prioritäten zu setzen und mit weniger auskommen zu wollen. Dementsprechend verbrauche ich weniger Geld für Konsumgüter, brauche weniger Platz um sie unterzubringen und muss weniger für den Erwerb und Erhalt selbiger arbeiten. Die freigewordenen finanziellen Ressourcen kann ich nun zur Erfüllung meines Traums nutzen. 

Was war Dein gefühlt schlimmster “Rückschlag”?
Alles ist ein Lernprozess, auch das "einfach Leben". Mit Rückschlägen muss man also rechnen und darf sich davon nicht entmutigen lassen. Rückschläge muss ich immer dann hinnehmen, wenn zwar der Vorsatz da, aber die Planung unzureichend war.
Ich habe immer wieder Phasen, in denen ich gerne einkaufen gehe, gerne etwas neues habe. Das wechselt sich mit den Phasen des Entrümepelns und Raum schaffen ab, wenn auch nicht ganz gewollt. Insofern schaffe ich es bislang nicht, dauerhaft mit wenig Kram auszukommen. 

Minimalismus leben

Würdest Du sagen #minimalismus ist eine Lebenseinstellung?
Auf alle Fälle. Immerhin berührt Minimalismus sehr viele Lebensbereiche. 

Was soll das denn sein, das “besser” als Besitz ist?
Mehr Zeit, mehr Freiheit, mehr Selbstbestimmung, mehr selbständiges Denken und Handeln, mehr Erlebnisse...

Benenne uns Deine größte Bereicherung, die durchs Minimalisieren geschah.
Endlich etwas in der Hand zu haben, um mir meinen Traum erfüllen zu können.
Gleichzeitig hab ich nun endlich das Gefühl, dass sich meine Knausrigkeit auszahlt. Mein bewusster Verzicht fügt sich nun gut in eine Lebenseinstellung ein.

Was findest Du immer noch hart, bei Deinem minimalistischen Leben?
Verlockungen gibt es an jeder Ecke. Es ist oft nicht leicht „Nein“ zu sagen und zu widerstehen. Doch ich versuche, nicht so streng mit mir selbst zu sein. Das Leben soll ja auch Spaß machen.

Was beglückt Dich am meisten, bei Deinem minimalistischen leben?
Die Freiheit Zeit für mich, meinen Partner, Familie und Freunde oder einfach nur gutes Essen zu haben.

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