Was nicht passt, wird passend gemacht - {Refashion}
4. April 2017Nach einer anhaltenden Faulheit, mich mal wieder an die Nähmaschine zu setzen, habe ich den inneren Schweinehund nun endlich bezwungen, und ein paar Änderungsprojekte umgesetzt. Durch unsere Kleidertauschpartys im Freundeskreis, die halbjährlich stattfinden, wandern immer wieder neue Teile aus oder in meine Garderobe. Auch diversen Second Hand Läden statte ich hier und da gerne einen Besuch ab und nehme mir schon mal "Arbeit" mit nach Hause.
Bevor ich mir ein nicht passendes Kleidungsstück einpacke, überlege ich mir kurz, ob und wie ich das Teil ändern könnte, damit es passt oder besser gefällt. Und ein paar Schmähs, wie wir in Österreich dazu sagen, möchte ich euch heute zeigen.
1. Veränderungen durchs Waschen
Diese Häkelweste habe ich in mühevoller Arbeit selbst gehäkelt. Nach Fertigstellung fand ich sie aber irgendwie spießig und hab sie nur ein paar Mal getragen. Bei der ersten Wäsche wurde mich dann auch erstmals bewusst, dass man Wollstücke, insbesondere Merino, anders behandeln bzw. verarbeiten muss. Die Jacke war nämlich deutlich länger als vor der Wäsche. Nun fand ich den Schnitt noch komischer. Die Farbe und das Muster gefielen mir aber, also beschloss ich, einen Versuch zu wagen und die Ärmel abzutrennen.
Und damit ist die Umarbeitungsaktion auch schon fast fertig erklärt: Ärmel vorsichtig raustrennen, mit der Wolle aus den aufgetrennten Ärmeln die Armkugel mit einer Reihe fester Maschen einfassen, fertig!
2. Zu kurze Ärmel
Ich gehöre wohl zu der Sorte Mädchen mit den überlangen Ärmeln. Zumindest, wenn ich mir das Vorher-Foto von diesem Shirt ansehe. Kürzen auf 3/4 Ärmellänge geht ruck-zuck und kann einen riesigen Unterschied machen.
3. Zu viel Breite
Von den Kleidertauschparties bringe ich oft auch Sachen mit nach Hause, die überhaupt nicht sitzen, aber so einen schönen Stoff haben. So etwa wie dieses Oberteil. Ich hab dann einfach sehr viel Breite rausgenommen, indem ich es sowohl bei den Ärmeln, als auch im Rumpfteil schmaler genäht habe. Das hat ganz gut funktioniert: Zeitaufwand 20 Minuten für Stecken, heften, anprobieren und nähen.
4. Zu kurzes Kleid
Ein zu kurzes Kleid wandert in der Mädelsrunde gerne zu mir weiter. Bin ich mit meinen 1,58m doch die kleinste in der Runde. Nach einer weiteren Wäsche war das gute Stück aber selbst mir zu kurz, um noch als anständig durchzugehen. Also schnitt ich es auf Shirtlänge ab und liebe es seither heiß und innig.
Ein anderes Kleid war nicht nur zu kurz, sondern hatte eine Taillennaht etwas oberhalb der Taille. Den Stoff fand ich aber so toll, also schnitt ich das Kleid an der verhunzten Taillennaht auseinander, steppte ein Gummiband auf den Rockteil und tada: aus dem Kleid wurde ein Rock.
Das dritte Kleid, das meiner Nähmaschine zum Opfer fiel, hatte ursprünglich eine A-Linie. Wenig schmeichelhaft und auch ein bisschen zu kurz geraten. Also habe ich das Kleid unterhalb der Armlöcher abgeschnitten, ebenfalls einen Gummibund angebracht und es damit auch zu einem Rock umfunktioniert.
5. Aus Schal wird....
Bei Umänderungen können auch ganz interessanten Kleidungsstücke entstehen. So habe ich zum Beispiel aus einem bunten Tuch ein Shirt genäht und aus einem Schal wurde ein Kleid im Pochahontas-Look.
6. Zu kurze Hose oder ausgeweitete Knie
Zu kurze Hosen kann man entweder auf 3/4 Länge kürzen, was vor allem im Sommer recht angenehm ist. Für die Kletterhalle kürze ich meine aussortierten Hosen zum Beispiel auf eine Länge knapp unterhalb des Knies. So sind diese noch geschütze, wenn ich über die Wand schramme.
Wenn die Kletterhosen an den Knien dann komplett durchgewetzt sind, finden sie wieder den Weg zu meiner Nähmaschine und werden nochmals gekürzt. So entstehen Shorts draus. Diese werden dann entweder schmucklos als Basic Teil getragen, oder mit einer Stickerei verziert.
Mehr selbstgemachte Kleidungsstücke findet ihr wie immer im Menüpunkt Handmade Fashion oder auf meinem Pinterest Board "Meine selbstgemachte Garderobe".
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