DIY Patchworkdecke aus Stoffresten nähen
28. Februar 2017Stoff für eine Patchworkdecke extra neu zu kaufen und dann zu zerschneiden ist mir irgendwie zuwider. Wenn man öfter mit Baumwollstoffen näht und dann auch noch eine Vorliebe für gemusterte Stoffe hat sammeln sich im Laufe der Zeit ohnehin so viele Stoffreste an, dass neuen Stoff für eine Patchworkdecke zu kaufen für mich fast nach Verschwendung schreit. Ich kann aber auch irgendwie verstehen, wenn so mancher ungeduldig wird ob der Aussicht vielleicht jahrelang Stoffe für so eine Decke sammeln zu müssen.
Anders als bei meinerw ersten Patchworkdecke bin ich bei dieser dann einen Kompromiss eingegangen. Ich hab zwar fast überwiegend Stoffreste verwendet, doch auch gebraucht gekaufte Stoffe aus diversen Second-Hand Läden trugen ihren Teil zu dieser Patchwork Decke bei.
Genau wie bei der ersten Decke schnitt ich die Stoffquadrate nicht mit Rollschneider oder ähnlichem Zubehör zu, sondern mit einem Kartonstück in den Maßen 12 x 12 cm bei dem diesmal die Ecken auch wirklich rechte Winkel aufwiesen. Beim eigentlichen Zuschnitt war ich dann auch sehr genau da ich aus Erfahrung wusste, wie mühsam es ist keine passgenauen Ecken zu haben. Um mir das Versäubern zu sparen schnitt ich diesmal auch alles mit einer Zickzackschere zu.
Die fertige Decke sollte 140 x 200 cm messen. Also rechnete ich mir aus, dass ich 280 Quadrate benötigen würde. Entweder habe ich mal wieder falsch gerechnet oder die zugeschnittenen Quadrate falsch gezählt, auf jeden Fall blieben mir wieder sehr viele Stoffquadrate übrig.
Nachdem ich mit dem Volumenvlies der letzten Patchworkdecke überhaupt nicht zufrieden war machte ich mich beim Möbelschweden auf die Suche nach einer Alternative. MYSKGRÄS heißt die Decke, die ich dann kurzerhand zum Innenteil umfunktionierte. Da sie mit 3 Euro extrem günstig war waren meine Hemmungen sie ordentlich zuzuschneiden auch praktisch nicht vorhanden. Die Rückseite ist wieder BOMULL, ebenfalls vom Möbelschweden.
Aus Kostengründen verzichtete ich diesmal auf auf das Schrägband zum Einfassen. Erstens hat das beim letzten Mal eher dürftig funktioniert, waren doch durch mein Husch-Husch-Zuschneiden richtiggehende offene Löcher auf der Rückseite, die ich nicht mehr zunähen konnte, und zweitens wollte ich eher eine Decke im Überzug Stil denn eine klassische Steppdecke haben. Folglich verzichtete ich auch auf Steppnähte die mich beim letzten Mal schier in den Wahnsinn getrieben haben.
Wollt ihr ebenfalls eine solche Decke nähen benötigt ihr Folgendes:
- Kartonzuschnitt 12 x 12 cm
- Schneiderkreide
- Zickzack Schere
- Nähgarn
- Stoffreste in passender Größe
- Stoff für die Rückseite (z.B.: BOMULL von Ikea)
- Volumenvlies oder Steppdecke (z.B.: MYSKGRÄS Decke von Ikea)
- Nähmaschine
Und gemacht wird die Decke nach eher unkonventioneller Methode dann so:
- Ihr zeichnet die Umrisse des Kartonzuschnitts mithilfe der Schneiderkreide auf die Rückseite der Stoffreste.
Mit der Zickzackschere werden die Stoffquadrate dann zugeschnitten - das spart das Versäubern.Update: Anscheinend muss man durch die vielen Stoffschichten weder Versäubern noch die Quadrate mit der Zickzackschere zuschneiden. Einfaches Ausschneiden genügt also.- Wenn die gewünschte Menge Stoffquadrate (abhängig von der gewünschten Größe der Decke) zugeschnitten sind legt ihr sie in beliebiger Reihenfolge am Boden auf. Puzzelt solange mit euren Quadraten, bis euch der "Farbverlauf" gefällt.
- Danach werden die Stoffquadrate in dieser Reihenfolge jeweils reihenweise auf einen Stapel gelegt. Wenn ihr mehrere Stapel habt könnt ihr diese auch mit kleinen Notizzettelchen nummerieren.
- Nun werden die einzelnen Stoffquadrate aneinander genäht. Achtet darauf, dass die Nahtzugabe immer exakt gleich ist. Viele Nähmaschinen haben ein Lineal eingeprägt das auch hilft die 1cm-Nahtzugabe exakt abzunähen. Habt ihr so ein Hilfsmittel nicht, könnt ihr euch an der Nähfüsschenbreite orientieren. Die Nahtzugabe ist dann allerdings etwas schmaler als berechnet und eure Decke wird größer als kalkuliert.
Wenn ihr mehrere fertige Streifen habt, bügelt ihr die Nahtzugaben auseinander.Update: Für eine längere Haltbarkeit werden die Nähte nicht auseinander, sondern auf die dunklere Seite gebügelt.- Nun geht es ans Zusammennähen der Streifen. Dazu die Ecken jeweils genau aufeinanderlegen und mit Stecknadeln fixieren. An diesem Schritt zeigt sich nun auch wie genau ihr gearbeitet habt ;-)
- Sind alle Streifen zusammengenäht haltet ihr nun das fertige Top in Händen. Nun wird das Top mit dem Volumenvlies/Steppdecke und der Rückseite zusammengenäht. Wenn ihr ein Schrägband verwendet legt ihr die Teile einfach in der richtigen Reihenfolge übereinander wie sie später erscheinen sollen. Also die schönen Seiten jeweils nach außen und das Volumenvlies in der Mitte. Sandwich Style sozusagen. Danach wird das Volumenvlies auf die richtige Größe zurechtgeschnitten und das Schrägband als Abschluss außen drangenäht.
- Verwendet ihr allerdings kein Schrägband ist das Zusammenlegen etwas kniffliger aber nicht viel. Ihr legt die Teile wie folgt aufeinander: Volumenvlies, Rückseite (rechte Seite nach oben), Patchwork-Top (rechte Seite nach unten). Danach näht ihr wieder mit 1 cm Nahtzugabe die 3 Teile zusammen. Wichtig ist, dass ihr an einer Ecke eine ca. 15 cm breite Wendeöffnung lasst. Die Decke wird dann durch diese Öffnung auf die richtige Seite gewendet. Die Öffnung wird danach mit dem Leiterstich geschlossen. Zu guter Letzt könnt ihr für einen schönen Abschluss nochmals mit 1 cm Abstand die Decke am Rand absteppen. So sieht sie dann auch nicht wie ein klassischer Deckenüberzug aus.
Sämtliche meiner DIY Projekte findet ihr auf meinem Pinterest Board oder im Menü unter Wohnen & Deko.
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