11 einfache Tipps, um Müll zu vermeiden oder Ressourcen zu schonen
3. Juni 2016Immer mehr Menschen machen sich Gedanken darüber, wie sie Müll reduzieren können. Einige davon gehen sogar so weit wie Maria, die auf ihrem Blog widerstandistzweckmaessig allerhand Tipps und Tricks dafür mit der Welt teilt.
Der durchschnittliche Österreicher produziert pro Jahr 587 kg Abfall (Quelle). Eine ganze Menge, wie ich finde. Deshalb möchte ich für euch ein paar einfache Tipps zusammenfassen, die (fast) keine Mühe machen, aber dafür einen großen Effekt erzielen.
1. Stofftaschen statt Einwegplastiksackerl
Quelle: Laurence Poulange - DIY, Sac via Flickr
Eine Einkaufstasche einzupacken macht praktisch keine Mühe und hilft so die 350 Millionen Plastiksackerl zu reduzieren, die jährlich alleine in Österreich verbraucht werden (Quelle).
Mit ein bisschen kreativem Geschick lassen sich einfache Stoffbeutel auch ganz leicht individualisieren.
2. Feste Seife statt Flüssigseife
Quelle: lakritzekatze / pixelio.de
Um den Verpackungsmüll im Badezimmer zu reduzieren, kann man auch einfach feste Seife, statt flüssiger Seife verwenden. Diese sind deutlich ergiebiger, in Reformhäusern auch in Naturkosmetikqualität zu bekommen und in Summe deutlich preiswerter als ihre flüssigen Kollegen.
Entgegen herkömmlicher Meinung trocknet eine gute Seife nämlich auch nicht die Haut aus. Ganz im Gegenteil: wenn ihr empfindliche Haut oder Neurodermitis habt, wird es euch eure Haut danken, wenn ihr in Zukunft statt Duschgel eine hochwertige Seife verwendet.
3. Vermeide Einwegprodukte
In meinem Artikel "Mehrweg statt Einweg" habe ich etliche Möglichkeiten für euch zusammengefasst, in welchen Bereichen man gut auf Einweg verzichten und stattdessen auf Mehrweg setzen kann.
Aus altem Handtüchern lassen sich beispielsweise ganz leicht Spültücher nähen, um der Vettex-Flut Herr zu werden und sogar noch ein mehr an Hygiene in die Küche zu bringen, da man Spültücher deutlich öfter wäscht. Aber auch waschbare Abschminkpads sind schnell genäht.
4. Recyclingpapier statt Frischezellstoff
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Dementsprechend sorglos ist unser Umgang mit ihm in der letzten Zeit geworden. In Österreich werden jährlich pro Person ca. 250 kg Papier verbraucht! Das ist wirklich richtig viel. Fallen davon mehr als 100 kg auf Zeitungs-, Druck- und Schreibpapier verbrauchen wir immerhin noch 10 kg an sogenanntem Hygienepapier. (Quelle)
Gerade für Klopapier sollte kein Baum gefällt werden. Produkte die das Siegel des blauen Engel tragen sind Produkten aus Frischzellstoff eindeutig vorzuziehen.
5. "Bitte keine Werbung"-Aufkleber
Wer sich selbst etwas Gutes tun und gleichzeitig den Geldbeutel schonen möchte, sollte sich einen "Bitte keine Werbung"-Aufkleber besorgen, um die Lawine aus Reklame gar nicht erst anrollen zu lassen.
Auf der Website der Umweltberatung kann man die Aufkleber bestellen. Bei der WKO kann man den Werbeverzichter herunterladen. Erfahrungsgemäß funktioniert der rote "Bitte keine Werbung"-Aufkleber allerdings am Besten.Wir haben einen Aufkleber am Briefkasten und einen an der Wohnungstür platziert, um die in dünne Plastiksackerl gepackte Reklame zu vermeiden.
6. Leitungswasser statt Flaschenwasser
Warum Flaschenwasser in den letzten Jahren so wahnsinnig populär wurde, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Leitungswasser ist das am Besten kontrollierte Wasser und schmeckt zudem auch nicht nach Plastik.
Um seinen Durst auch unterwegs löschen zu können, könnt ihr in eine hübsche Mehrwegflasche, z.B.: von Klean Kanteen oder Soulbottles investieren.
7. Menüplanung
Quelle: Marcel Klinger / pixelio.de
Um (fast) keine Lebensmittel mehr wegwerfen zu müssen, empfiehlt es sich, einen vorausschauenden Menüplan für zumindest drei bis vier Tage im Voraus zu schreiben. Mit der Einkaufsliste vermeidet man zusätzlich Spontankäufe im Supermarkt, gekauft wird nur, was in den nächsten Tagen auch verbraucht wird.
Beim Einkauf kann man dadurch zu etwas größere Packungen greifen, das spart Geld wiederrum Verpackungsmüll.
In meinen Artikeln "11 Schritte gegen Lebensmittelverschwendung" und "4 Tipps, wie die Menüplanung funktioniert" erfährst du mehr zu diesem Thema.
8. Sag der MHD-Paranoia den Kampf an!
Lass dich auch nicht vom Mindesthaltbarkeitsdatum verleiten, ein Lebensmittel vorzeitig in die Tonne zu werfen. Im Gegensatz zum Verbrauchsdatum, das auch wirklich eingehalten werden sollte, garantiert ein Mindesthaltbarkeitsdatum lediglich, dass das Produkt MINDESTENS bis zu dem aufgedruckten Datum verzehrbar ist. Vieles hält deutlich länger, wie zum Beispiel Konserven, eingeweckte Gläschen, aber auch Sauerrahm und Joghurt.Überliste deine eigene Psyche also, die dir einzureden versucht, das Produkt sicherheitshalber wegzuwerfen und vergewissere dich mit deinen Sinnen (sehen, riechen oder schmecken), ob das Produkt noch genießbar ist.
9. Reinigungsmittel selber herstellen
Ihr müsst nicht mal besonders experimentierfreudig sein, um die Vorteile von selbst hergestellten Reinigungsmitteln zu schätzen. Ein einfacher Allzweckreiniger, bestehend aus 500 ml Wasser, 2 EL Zitronensäure und 1 EL Essig beseitigt auch hartnäckige Kalkflecken.
Auch Waschmittel kann ganz einfach selbst hergestellt werden, schont die Umwelt im Gegensatz zu Ariel & Co. und spart auch noch jede Menge Verpackungsmüll.
10. Vermeide Kapselkaffee
Quelle: Massimo Rici - NCup via Flickr
Egal ob Filterkaffee, Padmaschine oder Kaffeevollautomat: alles ist besser als Kapselkaffee. Nicht nur, dass Kaffeekapseln mit einem Kilopreis von bis zu 70 Euro (!) ein Vielfaches von "normalem" Kaffee kosten, wird auch noch jede Menge Aluminiummüll produziert, der aufwändig recycelt werden muss.
Bei der Verarbeitung von Bauxit zu Aluminium entsteht giftiger Roschlamm, der meist in offenen Deponiebecken gelagert wird. Wir erinnern uns an den Dammbruch in Ungarn im Jahr 2010, bei dem sich eine meterhohe, ätzende Schlammflut durch ein nahegelegenes Dorf wälzte.
Investiere dein hartverdienster Geld also lieber in fair gehandelten Kaffee, der ist schon um 16 Euro pro Kilo zu haben, da du die sauteuren Werbekampagnen mit George Clooney nicht mitfinanzieren musst.
11. Lass dich nicht verführen!
Wer immer das Allerneueste im Elektroniksektor besitzen möchte, hat irgendwann ein Sammelsurium aus gebrauchten Smartphones, unterschiedlichsten Fernsehern, Laptops oder Küchengeräten zu Hause stehen.
Um die Produktion am Laufen zu halten, versuchen die Hersteller mit immer neuen Innovationen Bedürfnisse entstehen zu lassen, von denen ihr bislang noch nicht mal wusstet, dass es sie gibt. Und dank geplanter Obsoleszenz halten die Produkte auch wirklich nicht mehr so lange, damit spätestens in ein paar Jahren ein Neukauf ansteht.
Lasst euch nicht von den neuesten Trends verführen und häuft keine Berge an zukünftigem Elektroschrott zuhause an. Setzt stattdessen lieber auf Standardfunktionen, Multifunktionsgeräte und seid auch mal zufrieden, mit den Gadgets die ihr habt.
Wenn ihr noch weitere Möglichkeiten kennt, schnell und einfach das Müllaufkommen im eigenen Haushalt zu reduzieren, könnt ihr sie gerne in den Kommentaren ergänzen.
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Weiter Links zum Thema:
Abfallvermeidungstipps der Umweltberatung
Aluminium - Fragen und Antworten
Der Standard - Fünf Jahre nach der Rotschlamm Katastrophe in Ungarn
Verlinkt zu: EiNaB
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